WAV und Osterholzer Stadtwerke betonen „Wasser ist Klimaschutz“

Weltwassertag am Sonntag, 22. März 2020

Die beiden regionalen Wasserversorger, der Wasser- und Abwasserverband Osterholz (WAV) und die Osterholzer Stadtwerke, heben am Weltwassertag (Sonntag, 22. März 2020: Motto: Wasser und Klimaschutz) die zunehmende Bedeutung für reines und ausreichendes Wasser im Landkreis Osterholz hervor. Insbesondere im heißen und regenarmen Sommer 2018 geriet die landkreisweite Wasserversorgung an seine Grenzen. In den Spitzenzeiten lag der Wasserverbrauch bis zu 70 Prozent über den Normalwerten, auffallend hoch in den frühen Abendstunden, wenn in den Gärten aus den Rasensprengern das Trinkwasser strömte.

„Das war für uns, genau wie für alle anderen Trinkwasserförderer im Norden, eine riesige Herausforderung“, erinnert sich WAV-Verbandsgeschäftsführer Arno Seebeck. „Wir spüren auch hier den Klimawandel: die Regen- und Hitzeperioden werden intensiver und länger. Unsere Technik haben wir weiter optimiert und so können wir in Spitzenzeiten noch etwas mehr liefern. “ Die Osterholzer Stadtwerke beziehen das Trinkwasser für ihre Kunden vom WAV.

„Rotenburger Rinne“ entstand vor 500.000 Jahren

Das geförderte Trinkwasser wird mittelbar aus dem elsterzeitlichen Rinnensystem, in Verbindung mit dem Geestplateau gespeist. Dabei handelt es sich um ein eiszeitliches Rinnensystem, das große Grundwassermengen in bis zu 350 Meter Tiefe mit sich führt. Die geologische Formation erstreckt sich von der Elbe bis zur Aller. Die Gesteinsformation der Rotenburger Rinne entstand während der Elter-Eiszeit vor rund 500.000 Jahren. Die „Schluchten“ wurden beim Rückzug der Gletscher gebildet dann mit Schluff und Sand aufgefüllt.

Dem höheren Absatz sehen die Wasserversorger mit gemischten Gefühlen: „Unser Wasser hat Lebensmittelqualität und es ist somit viel zu schade, um es im Garten zu vergießen“, erklärt Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke. Zum Energiesparen und Umwelt schützen gehört für ihn das Trinkwasser aus der Leitung: „Die Bürger kaufen viel zu oft Wasser im Supermarkt, meist sogar aus Plastikflaschen. Transportiert wird es meist erst mit dem LKW, dann mit dem PKW. Und die Herstellung und Entsorgung des Plastiks hat weitere Umweltauswirkungen. Unser Wasser hat höchste Qualität und ist mit weniger als 0,2 Cent je Liter absolut günstig.“

Umweltbundesamt bestätigt Schutz auch gegen Viren

Trinkwasser gehört laut aktueller Meldung des Umweltbundesamtes mit zu den am stärksten kontrollierten Lebensmitteln und ist so z. B. auch sehr gut gegen alle Viren geschützt. „Unser Trinkwasser wird unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt. Somit ist es auch nach Meinung des Bundesumweltamts sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren, geschützt“, erklärt Wasserfachmann Arno Seebeck. „Der erste Kontakt mit dem Trinkwasser findet statt, wenn es zuhause die Leitung verlässt.“ Beide Osterholzer Versorger haben darüber hinaus eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen, um den Schutz der Mitarbeiter und des Trinkwassers sowie die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Damit die hohe Wasserqualität für die Zukunft gesichert bleibt, stehen beide Versorger in Kontakt mit den Landwirten und beide kümmern sich mit ihren Kläranlagen um die zunehmenden Herausforderungen bei der Abwasserreinigung. „Für uns haben die Themen Wasser, Klimawandel und Umweltschutz eine zentrale Bedeutung“, erklären übereinstimmend beide Geschäftsführer.

Historie:

Der Internationale Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und soll die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die Wichtigkeit von Frischwasser und das nachhaltige Management von Frischwasser-Ressourcen lenken. Der Weltwassertag wurde 1992 bei der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung abgesegnet. Seit seiner ersten Durchführung am 22. März 1993 hat der Weltwassertag erheblich an Bedeutung dazugewonnen. Die UN lädt ihre Mitgliedsstaaten jedes Jahr dazu ein, an diesem Tag konkrete Aktionen zur Erhöhung des öffentlichen Wasser-Bewusstseins zu setzen. Das Thema wird jedes Jahr von UN-Water – der Organisation, die die Arbeit der Vereinten Nationen im Bereich Wasser und Abwasser koordiniert – festgelegt und entspricht einer aktuellen oder zukünftigen Herausforderung im Bereich Wasser.

Über den Wasser- und Abwasserverband Osterholz

Der Wasser- und Abwasserverband Osterholz (WAV), mit Sitz in Schwanewede, übernimmt als kommunales Unternehmen die Wasserversorgung und / oder die Abwasserbeseitigung für sieben Mitgliedskommunen im Landkreis Osterholz.

Als Wasserversorger betreibt der WAV vier Wasserwerke mit insgesamt 26 Förderbrunnen sieben Speicheranlagen sowie ein Trinkwasserleitungsnetz von 1.125 Kilometer, über das mehr als 100.000 Kunden jährlich mit 5,6 Mio. Kubikmeter Trinkwasser zuverlässig versorgt werden.

Im Bereich Abwasser wird das Schmutzwasser von rund 17.000 Hausanschlüssen gesammelt, transportiert und auf drei verbandseigenen Kläranlagen gereinigt.

Der WAV Osterholz beschäftigt zurzeit 52 Mitarbeiter und ist Ausbildungsbetrieb im kaufmännischen sowie im technischen Bereich.

Über die Osterholzer Stadtwerke:

Die Osterholzer Stadtwerke bieten im gesamten Landkreis Osterholz Strom und Erdgas an. Mit dem eigenen Leitungsnetz über 2.991 Kilometer sichert das Unternehmen die zuverlässige und sichere Energieversorgung in Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude und Lilienthal. Weitere Geschäftsbereiche sind Nahwärme- und Trinkwasserversorgung, Entwässerung und Straßenbeleuchtung.

Der Energieversorger ist mehrheitlich in kommunaler Hand und in der Region an acht Standorten vertreten: Hauptsitz mit Verwaltung, technischen Dienstleistungen und Kundenzentrum sowie dem Klärwerk ist in Osterholz-Scharmbeck, Wasserwerk und Kundenzentrum sind in Ritterhude, Betriebshof und Kundenzentrum in Lilienthal. Vier weitere Kundenzentren befinden sich in Grasberg, Hambergen, Schwanewede und Worpswede, die sich im Rahmen einer Bankenkooperation innerhalb deren Geschäftsstellen befinden.

Das Unternehmen ist mit einem Jahresumsatz von rund 58 Millionen Euro (Stand: 31.12.2018) ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Landkreis Osterholz und beschäftigt 139 Mitarbeiter, davon 13 Auszubildende. Das Unternehmen engagiert sich auch für die Energiewende vor Ort und betreibt in der Region mehrere moderne Blockheizkraftwerke zur dezentralen Energieversorgung sowie Fotovoltaikanlagen.