Statt einer „Stadtrunde“ nun „Laufen und Walken in OHZ“

Laufen für den guten Zweck

Mit dem „OHZ-Sommernachtslauf“ sollte die Tradition der großen Laufveranstaltungen in der Kreisstadt am Freitag, 19. Juni 2020, wieder neu belebt werden. Geplant war ein attraktiver Rundkurs vorbei an den Sehenswürdigkeiten der Stadt und durch die Fußgängerzone mit Start und Ziel am Campus. Den Lauf-Event und das umfassende Rahmenprogramm haben die Organisatoren der Osterholzer Stadtwerke zusammen mit den Kooperationspartnern der Stadt Osterholz-Scharmbeck, SV Komet Pennigbüttel, SOS Kinderdorf Worpswede und Sport-Ziel auf den Sommer 2021 verschoben.
In Zeiten geschlossener Sporthallen und Sportplätze hat das Laufen in den letzten Wochen einen neuen Boom erlebt. „Was gut für den Läufer ist, soll auch gut für andere sein“, meinen Martin Kirchhoff und Marcel Konoppa von den Osterholzer Stadtwerken. Deshalb lädt der regionale Energieversorger von Montag, 15. bis Sonntag, 21. Juni 2020 zu einer Lauf- und Walkwoche ein. „Wer in dem Zeitraum in unserem schönen Landkreis laufen oder walken geht, der kann uns ein Bild davon zukommen lassen. Ob Selfie, ein Bild der Sportuhr oder der Strecke ist dabei völlig egal. Die Teilnahme ist ganz einfach: Keine Anmeldung, keine Teilnahmegebühr – einfach starten und uns ein Bild zukommen lassen. Einzige Bedingung: Die Strecke muss mindestens 5 km betragen. Und die aktuellen Abstandsregeln sind zum Schutz der Gesundheit natürlich einzuhalten.“
Je mehr Bilder per Facebook, Instagram oder Mail (ohz-sommernachtslauf@osterholzer-stadtwerke.de) bei den Osterholzer Stadtwerken eingehen, umso höher ist die Spende für das SOS Kinderdorf. Ab 100 Bilder sind es 100 Euro, ab 250 schon 1.000 Euro und bei mehr als 500 Bildern gehen 2.000 Euro an die renommierte Hilfsorganisation, deren Motto lautet: „Kindern Hoffnung und Zukunft geben“.

Stadtwerke starten neues Vorzeigeprojekt mit Datenbrille

Weltpremiere auf dem Betriebshof Lilienthal

(Osterholz-Scharmbeck). Seit knapp 28 Jahren ist Jonny Siedenburg bereits für die sichere und zuverlässige Stromversorgung in Lilienthal im Einsatz. Er kennt sich in seiner Heimat bestens aus und nun sieht er einiges doch mit anderen Augen. Dabei ist er gerade an einer Weltpremiere mit beteiligt. Das hat er seinem Vorarbeiter Marcel Klingenberg mit zu verdanken. Der 30jährige war in den letzten sechs Monaten neben den täglichen Aufgaben Projektleiter der Osterholzer Stadtwerke, um zusammen mit Trianel, einer bundesweiten Stadtwerke-Kooperation mit Sitz in Aachen, und dem 3D- und Virtual-Reality-Spezialisten ZReality aus Kaiserslautern die weltweit erstmalige Microsoft HoloLens2-Anwendung bei einem Energieversorger anzuwenden.

Den Arbeitsplatz der Zukunft testen

Die Osterholzer Stadtwerke sind einer von über 50 Gesellschaftern bei Trianel. „Diese Kooperation ermöglicht uns, dass wir durch neue Anwendungen digitale Mehrwerte erzielen und so auch eine Vorreiterrolle einnehmen können“, erklärt Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke. „Wir testen, wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen kann. Wir beschäftigen uns mit dem Wandel und binden die Kollegen mit ein.“

Die Microsoft HoloLens ist eine Mixed-Reality-Brille. Bei dieser „gemischten Realität“ wird die tatsächliche, natürliche Wahrnehmung eines Nutzers mit einer künstlichen, computererzeugten Wahrnehmung vermischt. Das Besondere ist die Bedienung auch durch Gesten (neben Wischen, Tippen, Berühren und Sprache). Die reine Brille kostet rund 5.000 Euro.

Als im letzten Sommer Fachleute von verschiedenen Stadtwerken zusammenkamen und ihre Ideen für ein digitales Test-Projekt austauschten, erhielt der Vorschlag aus Osterholz die größte Zustimmung. Marcel Klingenberg suchte nach einer Lösung, um die personell aufwendigen Schaltung im Strom-Mittelspannungsnetz zu vereinfachen. Seitdem tauschte er sich wöchentlich mit den Projektbeteiligten im Hause und mit den externen Spezialisten aus.

Bisher sind dafür ein „Schalt-Anweisungsberechtigter“ in der Steuerungszentrale und zwei „Schaltberechtigte“ in der entfernten Trafostation erforderlich. Einer der beiden Fachleute führt vor Ort die Schaltung durch und der Begleiter gibt die telefonischen Anweisungen aus der Zentrale weiter und kontrolliert. Der gesamte Vorgang wird an beiden Orten ausführlich dokumentiert.

Durch die neue Technologie sieht der Schaltberechtigte die Sicherheitsanweise und die jeweiligen Beschreibungen der einzelnen Arbeitsschritte vor sich eingeblendet. Der Kollege in der Zentrale kann die Abläufe durch die eingebaute Kamera genau verfolgen. Gleichzeitig werden alle Schritte digital dokumentiert.

Sicherheit behält oberste Priorität

Für Cord Köhler, dem Leiter der Strom-Versorgung, hat das Thema „Sicherheit“ oberste Priorität. Zur Vermeidung von Schaltfehlern hält er das Vier-Augen-Prinzip bei dem Prozess für unersetzlich. Gleichzeitig sucht der Diplom-Ingenieur stets nach neuen effizienten Lösungen. „Durch die neue Technik und die Video-Übertragung ist ein Verzicht auf den zweiten Fachmann vor Ort möglich. Dadurch haben wir als Energieversorger mittlerer Größe mehr Flexibilität beim täglichen Personaleinsatz.“

Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke ist von der neuen Anwendung überzeugt: „Wir haben uns als Partner für die Entwicklung der Anwendung angeboten, da die Idee bereits von einem unserer Mitarbeiter forciert wurde. Der Einsatz bei uns hat einen Vorbildcharakter und wir freuen uns dieses Projekt gemeinsam mit weiteren Stadtwerken weiterentwickeln zu können. Für unsere Mitarbeiter ist es zudem interessant, unter Einsatz der modernsten Technologie ihre Arbeitsprozesse weiterzuentwickeln“.

Die HoloLens2 hat in Europa noch Seltenheitswert. Die ersten Lieferungen sind auch für die US-Armee bestimmt, denn die sollen laut Adrian Dietrich gleich 100.000 Stück bestellt haben. Von dem Stadtwerke-Projekt zeigt sich der Head of Sales & Marketing von ZReality begeistert: „Bei den Osterholzer Stadtwerken können wir den ersten europäischen Anwendungsfall von Mixed Reality mit der neuen Brille von Microsoft testen. Sprechen wir von Anwendungen in der Energiebranche sogar weltweit.“

Viele Vorzeigeprojekte aus Lilienthal

Jonny Siedenburg, der in den letzten Jahren wie mit der intelligenten Straßenbeleuchtung am Jan-Reiners-Weg, dem Netzausbau für die Linie 4, der neuen Melde-App für defekte Straßenlampen schon viele fortschrittliche Entwicklungen in Lilienthal mit begleitet hat, sieht auch das neue Projekt positiv: „Ich hätte nicht gedacht, dass das so realitätsbezogen ist.“ Und Projektleiter Marcel Klingenberg, der zwischendurch auch noch seine Meister-Prüfung erfolgreich absolviert hat, widmet sich mit Hingabe der laufenden Testphase und hält schon Ausschau nach weiteren Zukunftsthemen. „Ich bin begeistert und fasziniert, was wir mit der neuen Technologie umsetzen können.“

Entwässerung

Stadt und Osterholzer Stadtwerke investieren zusammen für den Generalentwässerungsplan weitere rund 400.000 Euro

Letzte Etappe der umfassenden Kanalerneuerung im Bereich Ahrensfelde

(Osterholz-Scharmbeck). Ab Montag, 20. April 2020, bauen die Osterholzer Stadtwerke das Kanalnetz für das Niederschlagswasser im Rahmen des mehrjährigen Generalentwässerungsplans im Stadtteil Osterholz weiter aus. Dadurch kommt es bis etwa Ende August 2020 in den Straßen Am Binnenfeld und Auf der Horst zwischen dem Ahrensfelder Damm und der Pennigbütteler Str. zu partiellen Verkehrsbeeinträchtigungen, teilweise auch zu Vollsperrungen und Parkverboten. Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle passieren.

Die Osterholzer Stadtwerke bitten um Verständnis für die Baumaßnahme und den damit verbundenen Einschränkungen. Die Baufelder werden so klein wie möglich gehalten, um den Verkehr nicht stark zu beeinträchtigen. Die betroffenen Anwohner und Unternehmen erhalten jeweils aktuell und zeitnah genauere Information.

Hintergrund:

Die Stadt Osterholz-Scharmbeck und die Osterholzer Stadtwerke investieren jährlich gemeinsam rund 400.000 Euro für die verbesserte Entwässerungssituation. Durch eine Neuordnung des Osterholzer Kanalnetzes wird seit zehn Jahren die Situation in diesem sehr stark belasteten Teil dauerhaft entschärft. „Die hierfür erforderlichen Kanalbaumaßnahmen sind sehr aufwendig und können daher nur über mehrere Jahre ‚Schritt für Schritt‘ umgesetzt werden“, erklärt Bauingenieur Kerem Aba aus dem Entwässerungsteam der Osterholzer Stadtwerke.

Ausgangspunkt war das 2010 fertiggestellte Regenrückhaltebecken in Ahrensfelde. „Für den Kanalanschluss mussten wir 2015 sogar den Bahndamm des Moorexpress in einem Teilstück abtragen und wieder neu erstellen“, blickt Kerem Aba auf die bisherigen Herausforderungen. „Mittlerweile haben wir in dem Gebiet schon etwa 4 Millionen Euro in neue und vergrößerte Kanäle investiert. Auch jetzt erweitern wir den Kanaldurchmesser auf einer Länge von über 400 Metern maßgeblich von bisher 40 Zentimeter auf 60 und 80 Zentimeter.“

Die Abfolge der Maßnahmen orientiert sich an den Berechnungen des Generalentwässerungsplans. In dem Mehrjahresplan erfolgt nun im nächsten Schritt der Kanalausbau in dem Gewerbegebiet.

 

Foto:

Das Archivbild zeigt Kerem Aba (rechts, zusammen mit Daniela Rahn, Leiterin Entwässerung bei den Osterholzer Stadtwerken) bei dem am 11. September 2018 eingebauten Schachtbauwerk im Rahmen des Generalentwässerungsplans an der Kreuzung Auf der Horst / Ahrensfelder Damm. In dem Bereich wurden Kanalrohre von bis zu einem Meter Durchmesser verlegt.

Planet B

Bürger stimmen über sechs Vorschläge ab

15.000 Euro für sechs Klimaschutz-Projekte im Landkreis

Aus sechs „cleveren Ideen für den Klimaschutz“ können die Bürger im Landkreis Osterholz bis zum 31. Mai 2020 ihrem Lieblingsprojekt ihre Stimme geben. Zur Auswahl stehen eine vielseitige Mischung an klimafreundlichen Maßnahmen aus den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Umwelt. „Das ist eine tolle Vielfalt“, freut sich Carolin Novak aus dem Marketing-Team der Osterholzer Stadtwerke. „Ich bin sehr gespannt, welches Projekt bei den Bürgern am besten ankommt. Auf jeden Fall leistet jedes Projekt einen Beitrag zum Klimaschutz in unserem Landkreis.“

Die Bürger aus Freißenbüttel bewerben sich mit einer Idee, die sich mit dem Titel „Frisches Obst vom Straßenrand statt aus dem Ausland“ beschreiben lässt. An einem Weg Richtung Heimelberg sollen verschiedene Obstbäume gepflanzt werden, deren Sorten auf einer Tafel beschrieben werden soll. Die Umrüstung von Flutlichtanlagen auf LED-Technik an den Sportplätzen gewinnt für die Vereine zunehmend an Bedeutung. Blau-Weiß Bornreihe, SV Komet Pennigbüttel und der TSV Sankt-Jürgen hoffen auf viele Stimmen für die Umsetzung ihrer CO2-sparenden Projekte.

Mit Strom von der Sonne, also der Installation einer eigenen Photovoltaikanlage, möchte die Diakonische Behindertenhilfe in Lilienthal einen Beitrag zur Erfüllung der bundespolitischen Klimaziele leisten. Eine Anlage für Solarstrom hat der Schützenverein Lilienthal bereits auf dem Dach. Jetzt möchten die Schützen mit den Projektmitteln den Bau einer Ladestation für Elektroautos umsetzen.

Die Abstimmung ist bis zum 31. Mai 2020 unter www.osterholzer-stadtwerke.de/oekostrom-abstimmung/ möglich und dort gibt es auch ausführlichere Informationen zu den Projekten.

15.000 Euro für gemeinnützige Klimaschutzprojekte

15.000 Euro stellen die Osterholzer Stadtwerke für gemeinnützige Klimaschutzprojekte zur Verfügung. Unter dem Motto „Weil es keinen Planet B gibt“ unterstützt der regionale Energieversorger seit 2019 die Ideen für einen klimafreundlichen Landkreis. Bewerben konnten sich Bürger, Gruppen, Vereine und Institutionen. Voraussetzung war, dass die Maßnahme zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt und die Umsetzung innerhalb von zwei Jahren erfolgt.

Die Fördermittel stammen aus der Einführung des Ökostroms für die Vertragskunden der Osterholzer Stadtwerke. Die Umstellung erfolgte für die Kunden automatisch und ohne Mehrkosten. Die Stadtwerke verpflichteten sich dabei, dass sie für jede verbrauchte Kilowattstunde des zertifizierten Ökostroms aus europäischen Wasser- oder Windenergieanlagen 0,025 Cent in den neuen Fond zu zahlen.

Vielseitiges Engagement für die Energiewende 2030 im Landkreis

Seit Jahren leisten die Osterholzer Stadtwerke bereits einen maßgeblichen Beitrag für die „Energiewende 2030 im Landkreis Osterholz“. Dazu gehören die umfassenden Förderprogramme für Energieeinsparungen bei den Kunden und der Betrieb von effizienten Blockheizkraftwerken und die Einführung von vier Bürger-Solarkraftwerken. Dazu sind die Osterholzer Stadtwerke auch bundesweit an Wind- und Solarparks beteiligt.

 

Rohrbruch in der Diedrich-Speckmann-Straße

Kein Wasser zum Kochen und Händewaschen

Durch die betriebsinternen „Corona-Regelungen“ sind die Bereitschaftskollegen der Osterholzer Stadtwerke nonstop, also 24/7, ausschließlich für Störungsfälle schnell einsatzbereit. So auch am Donnerstag, als Anwohner gegen Mittag, etwa 12.30 Uhr, aus der Diedrich-Speckmann-Straße in Lilienthal einen Wasserrohrbruch meldeten. Einsatzleiter Stefan Meyerdierks und Niels Meyerdierks eilten in getrennten Fahrzeugen schnell zur überspülten Straße. Im Laufe des Nachmittags versammelten sich einige Nachbarn an der Baustelle, um in dieser „kulturarmen“ Zeit das „Schauspiel“ vor ihrer Haustür aus erster Reihe zu verfolgen.

Für das nötige Wasser zum Mittagessenkochen und das bedeutsame Händewaschen stellten die Fachleute schnell eine Notversorgung über ein sogenanntes Standrohr her. Nach dem Ausbaggern durch das Tiefbauunternehmen Stehnke entdeckten die Stadtwerker in der schlammigen und wassergefüllten Baugrube in etwa 1,20 Meter Tiefe eine undichte Stelle an der 100 mm dicken Trinkwasser-Hauptleitung. Ursache ist eine „Materialermüdung“.

Anschließend erneuerte der regionale Energie- und Wasserversorger das Leitungsstück auf einer Länge von etwa zwei Metern. Etwa zum Fünf-Uhr-Tee hatten die Anwohner wieder klares Trinkwasser aus der Leitung in höchster Qualität. Nach dem Trocknen des Sandes verdichtet Stehnke in der nächsten Woche den Boden wieder fachgerecht und schließt die Baugrube.

Osterholzer Stadtwerke haben sich gerüstet

Die Osterholzer Stadtwerke hatten bereits frühzeitig unternehmensinterne Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter und somit auch zum Erhalt der Versorgungssicherheit ergriffen. Insbesondere die technischen Mitarbeiter mit Bereitschaftsdienst für die Strom-, Gas-, Wärme und Wasserversorgung sowie auf der Kläranlage in der Kreisstadt sind für jeweils zwei Wochen von der Tagesarbeit befreit und somit wird einem großflächigen Personalausfall vorgebeugt. Außerdem sitzt in jedem Fahrzeug nur noch ein Mitarbeiter.

Matthias Laue, Leiter der Erdgas-, Trinkwasser- und Wärmeversorgung beachtet den Gesundheitszustand seines Teams: „Die eingesetzten Kollegen sind beschwerdefrei. Die Teams haben von unserem Betriebshof in Lilienthal haben wir von denen in Osterholz-Scharmbeck getrennt. So hätten wir im Sonderfall die doppelte Stärke.“ Trotzdem hofft Matthias Laue insbesondere in dieser Zeit, dass die Störfälle niedrig bleiben.

Die Osterholzer Stadtwerke investieren jährlich rund sechs Millionen Euro in der Region für den Ausbau, die Erneuerung, die Modernisierung und die Sicherstellung der zuverlässigen Energie- und Trinkwasserversorgung in das 2.991 Kilometer lange Versorgungsnetz.

Strommessanhänger

Nacht-Einsatz der Stadtwerke-Monteure / Vier Gründe für geringe Ausfallzeiten

Durch einen Kurzschluss im Bereich Beekstraße, Kiepelbergstraße und Hamme Forum gingen am Freitag, 27. März, gegen 2:30 Uhr in Teilen von Ritterhude die Lichter aus. Drei Strommonteure der Osterholzer Stadtwerke rückten schnell an und starteten die Fehlersuche. Ein 20 kV-Mittelspannungskabel zwischen altem Klärwerk und Wümmedeich löste den Kurzschluss aus. Eiliges Handeln war erforderlich, weil beim Klärwerk eine Hochleistungspumpe das Ritterhuder Abwasser in Richtung Bremen pumpt. Auch Hansewasser reagierte prompt und setzte für die Notversorgung der Pumpen ein Stromaggregat ein.

Stück für Stück bauten die Stadtwerke-Mitarbeiter in dem Gebiet die Stromversorgung wieder auf. Kurz vor fünf Uhr waren alle Bereiche wieder versorgt. Beim Orten der Fehlerstelle mit einem modernen Messanhänger (Foto) legten die Fachleute auf der Grünfläche den betroffenen Kabelabschnitt frei. Den Messanhänger setzt der regionale Energieversorger auch für Kontrollen ein, sowohl um den Zustand des eigenen rund 1.462 Kilometer langen Stromnetzes in Lilienthal, Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck zu ermitteln und um neuverlegte Leitungen auf einwandfreie Ausführung zu überprüfen. Dabei handelt es sich um ein genormtes Prüfverfahren.

Es war bereits die zweite Störung innerhalb weniger Tage. Die Osterholzer Stadtwerke hatten bereits frühzeitig unternehmensinterne Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter und somit auch zum Erhalt der Versorgungssicherheit ergriffen. Insbesondere die technischen Mitarbeiter mit Bereitschaftsdienst für die Strom-, Gas-, Wärme und Wasserversorgung sowie auf der Kläranlage in der Kreisstadt sind für jeweils zwei Wochen von der Tagesarbeit befreit und somit wird einem großflächigen Personalausfall vorgebeugt. Außerdem sitzt in jedem Fahrzeug nur noch ein Mitarbeiter.

„Im Sonderfall hätten wir die doppelte Stärke“

Trotz der umfassenden Vorbeugemaßnahmen blickt Cord Köhler von den Osterholzer Stadtwerken gegenwärtig kritisch auf die Einsätze bei Störungen: „Im Notfall sind manche Abläufe unvermeidlich, die jetzt nicht sein sollen. Die wichtige und richtige Distanz zwischen den Kollegen ist bei solchen Situationen nicht immer möglich.“ Der Leiter der Stromversorgung beachtet den Gesundheitszustand seines Teams: „Die eingesetzten Kollegen sind beschwerdefrei. Dazu habe ich noch eine stabile Truppe auf unseren Betriebshof in Lilienthal. Die Teams haben wir getrennt und im Sonderfall hätten wir die doppelte Stärke.“ Trotzdem hofft Cord Köhler insbesondere in dieser Zeit, dass die Störfälle niedrig bleiben.

Die Osterholzer Stadtwerke investieren jährlich rund sechs Millionen in der Region. Davon verfügt Cord Köhler über rund 1,4 Millionen Euro für den Ausbau, die Erneuerung, die Modernisierung und die Sicherstellung der zuverlässigen Stromversorgung. Dabei muss er das 1.462 Kilometer lange Stromnetz mit über 36.000 Zählern und 470 Trafostationen im Blick haben.

Osterholzer Ausfallzeiten 60% kürzer als im Bundesdurchschnitt

In seinem Team hat er 16 Fachleute, die sich um die Stromversorgung kümmern sowie in Osterholz-Scharmbeck, Grasberg und Lilienthal auch um die Straßenbeleuchtung. Die Meister, Vorarbeiter und Monteure leben alle im Landkreis und sind täglich rund um die Uhr einsatzbereit. Die regelmäßigen Investitionen, die Qualifikation der Mitarbeiter, die Nähe und die Ortskenntnisse tragen mit dazu bei, dass die jährlichen durchschnittlichen Stromunterbrechungen mit fünf Minuten und 41 Sekunden deutlich (über 8 Minuten, also etwa 60%) unter dem Bundesdurchschnitt von rund 14 Minuten (13 Minuten 55 Sekunden, laut aktueller Studie der Bundesnetzagentur für 2018) liegen.

„Dafür gibt es vier gute Gründe: erstens unsere regelmäßigen, umfassenden Investitionen, zweitens unsere qualifizierten und ortskundigen Kollegen aus dieser Region, drittens unsere schnelle Bereitschaft mit sehr kurzen Wegen und viertens den zahlreichen umsichtigen Bautätigen, die sich erst einmal bei uns über die Lage der Versorgungs-Leitungen informieren und so lebensgefährliche Baggerschäden und folgenschwere Stromausfälle durch Kurzschlüsse vermeiden“, blickt Cord Köhler mit Stolz auf die guten Werte der Osterholzer Stadtwerke.

WAV und Osterholzer Stadtwerke betonen „Wasser ist Klimaschutz“

Weltwassertag am Sonntag, 22. März 2020

Die beiden regionalen Wasserversorger, der Wasser- und Abwasserverband Osterholz (WAV) und die Osterholzer Stadtwerke, heben am Weltwassertag (Sonntag, 22. März 2020: Motto: Wasser und Klimaschutz) die zunehmende Bedeutung für reines und ausreichendes Wasser im Landkreis Osterholz hervor. Insbesondere im heißen und regenarmen Sommer 2018 geriet die landkreisweite Wasserversorgung an seine Grenzen. In den Spitzenzeiten lag der Wasserverbrauch bis zu 70 Prozent über den Normalwerten, auffallend hoch in den frühen Abendstunden, wenn in den Gärten aus den Rasensprengern das Trinkwasser strömte.

„Das war für uns, genau wie für alle anderen Trinkwasserförderer im Norden, eine riesige Herausforderung“, erinnert sich WAV-Verbandsgeschäftsführer Arno Seebeck. „Wir spüren auch hier den Klimawandel: die Regen- und Hitzeperioden werden intensiver und länger. Unsere Technik haben wir weiter optimiert und so können wir in Spitzenzeiten noch etwas mehr liefern. “ Die Osterholzer Stadtwerke beziehen das Trinkwasser für ihre Kunden vom WAV.

„Rotenburger Rinne“ entstand vor 500.000 Jahren

Das geförderte Trinkwasser wird mittelbar aus dem elsterzeitlichen Rinnensystem, in Verbindung mit dem Geestplateau gespeist. Dabei handelt es sich um ein eiszeitliches Rinnensystem, das große Grundwassermengen in bis zu 350 Meter Tiefe mit sich führt. Die geologische Formation erstreckt sich von der Elbe bis zur Aller. Die Gesteinsformation der Rotenburger Rinne entstand während der Elter-Eiszeit vor rund 500.000 Jahren. Die „Schluchten“ wurden beim Rückzug der Gletscher gebildet dann mit Schluff und Sand aufgefüllt.

Dem höheren Absatz sehen die Wasserversorger mit gemischten Gefühlen: „Unser Wasser hat Lebensmittelqualität und es ist somit viel zu schade, um es im Garten zu vergießen“, erklärt Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke. Zum Energiesparen und Umwelt schützen gehört für ihn das Trinkwasser aus der Leitung: „Die Bürger kaufen viel zu oft Wasser im Supermarkt, meist sogar aus Plastikflaschen. Transportiert wird es meist erst mit dem LKW, dann mit dem PKW. Und die Herstellung und Entsorgung des Plastiks hat weitere Umweltauswirkungen. Unser Wasser hat höchste Qualität und ist mit weniger als 0,2 Cent je Liter absolut günstig.“

Umweltbundesamt bestätigt Schutz auch gegen Viren

Trinkwasser gehört laut aktueller Meldung des Umweltbundesamtes mit zu den am stärksten kontrollierten Lebensmitteln und ist so z. B. auch sehr gut gegen alle Viren geschützt. „Unser Trinkwasser wird unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt. Somit ist es auch nach Meinung des Bundesumweltamts sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren, geschützt“, erklärt Wasserfachmann Arno Seebeck. „Der erste Kontakt mit dem Trinkwasser findet statt, wenn es zuhause die Leitung verlässt.“ Beide Osterholzer Versorger haben darüber hinaus eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen, um den Schutz der Mitarbeiter und des Trinkwassers sowie die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Damit die hohe Wasserqualität für die Zukunft gesichert bleibt, stehen beide Versorger in Kontakt mit den Landwirten und beide kümmern sich mit ihren Kläranlagen um die zunehmenden Herausforderungen bei der Abwasserreinigung. „Für uns haben die Themen Wasser, Klimawandel und Umweltschutz eine zentrale Bedeutung“, erklären übereinstimmend beide Geschäftsführer.

Historie:

Der Internationale Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und soll die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die Wichtigkeit von Frischwasser und das nachhaltige Management von Frischwasser-Ressourcen lenken. Der Weltwassertag wurde 1992 bei der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung abgesegnet. Seit seiner ersten Durchführung am 22. März 1993 hat der Weltwassertag erheblich an Bedeutung dazugewonnen. Die UN lädt ihre Mitgliedsstaaten jedes Jahr dazu ein, an diesem Tag konkrete Aktionen zur Erhöhung des öffentlichen Wasser-Bewusstseins zu setzen. Das Thema wird jedes Jahr von UN-Water – der Organisation, die die Arbeit der Vereinten Nationen im Bereich Wasser und Abwasser koordiniert – festgelegt und entspricht einer aktuellen oder zukünftigen Herausforderung im Bereich Wasser.

Über den Wasser- und Abwasserverband Osterholz

Der Wasser- und Abwasserverband Osterholz (WAV), mit Sitz in Schwanewede, übernimmt als kommunales Unternehmen die Wasserversorgung und / oder die Abwasserbeseitigung für sieben Mitgliedskommunen im Landkreis Osterholz.

Als Wasserversorger betreibt der WAV vier Wasserwerke mit insgesamt 26 Förderbrunnen sieben Speicheranlagen sowie ein Trinkwasserleitungsnetz von 1.125 Kilometer, über das mehr als 100.000 Kunden jährlich mit 5,6 Mio. Kubikmeter Trinkwasser zuverlässig versorgt werden.

Im Bereich Abwasser wird das Schmutzwasser von rund 17.000 Hausanschlüssen gesammelt, transportiert und auf drei verbandseigenen Kläranlagen gereinigt.

Der WAV Osterholz beschäftigt zurzeit 52 Mitarbeiter und ist Ausbildungsbetrieb im kaufmännischen sowie im technischen Bereich.

Über die Osterholzer Stadtwerke:

Die Osterholzer Stadtwerke bieten im gesamten Landkreis Osterholz Strom und Erdgas an. Mit dem eigenen Leitungsnetz über 2.991 Kilometer sichert das Unternehmen die zuverlässige und sichere Energieversorgung in Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude und Lilienthal. Weitere Geschäftsbereiche sind Nahwärme- und Trinkwasserversorgung, Entwässerung und Straßenbeleuchtung.

Der Energieversorger ist mehrheitlich in kommunaler Hand und in der Region an acht Standorten vertreten: Hauptsitz mit Verwaltung, technischen Dienstleistungen und Kundenzentrum sowie dem Klärwerk ist in Osterholz-Scharmbeck, Wasserwerk und Kundenzentrum sind in Ritterhude, Betriebshof und Kundenzentrum in Lilienthal. Vier weitere Kundenzentren befinden sich in Grasberg, Hambergen, Schwanewede und Worpswede, die sich im Rahmen einer Bankenkooperation innerhalb deren Geschäftsstellen befinden.

Das Unternehmen ist mit einem Jahresumsatz von rund 58 Millionen Euro (Stand: 31.12.2018) ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Landkreis Osterholz und beschäftigt 139 Mitarbeiter, davon 13 Auszubildende. Das Unternehmen engagiert sich auch für die Energiewende vor Ort und betreibt in der Region mehrere moderne Blockheizkraftwerke zur dezentralen Energieversorgung sowie Fotovoltaikanlagen.

 

Willkommen auf der neuen Website der Osterholzer Stadtwerke!