Osterholzer Stadtwerke unterstützen die Stadt Osterholz-Scharmbeck sowie die Gemeinden Lilienthal und Ritterhude bei der Kommunalen Wärmeplanung

Osterholz-Scharmbeck (osw). Alle Kommunen im Landkreis Osterholz wappnen sich für den Weg in Richtung Energiewende. Ende November 2023 haben die Kommunen das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen zentral über den Landkreis Osterholz ausgeschrieben. Nun sind die Zuschläge erteilt und die Unternehmen zur kommunalen Wärmeplanung beauftragt.

Die Osterholzer Stadtwerke freuen sich, die kommunale Wärmeplanung für die Stadt Osterholz-Scharmbeck mit über 30.700 Einwohnern, die Gemeinde Lilienthal mit 20.280 Einwohner und die Gemeinde Ritterhude mit fast 15.000 Einwohnern durchzuführen. Damit erhalten die Osterholzer Stadtwerke für ihr Netzgebiet den Zuschlag zur Planung. „Dieses Vorgehen macht durchaus Sinn, denn wir als Netzbetreiber kennen unsere Netze besser als jeder andere.“, so Tobias Thomsen, Leiter des Dienstleistungsbereichs bei den Osterholzer Stadtwerken

Was ist die Kommunale Wärmeplanung?

Bisher baut die Wärmeversorgung zu großen Teilen auf fossile Energieträger wie Erdgas und Öl, zu einem kleinen Anteil beginnt mit dem Einbau von Wärmepumpen (vorwiegend in Neubauten) eine Elektrifizierung der Wärme. Um diese Versorgung unabhängiger und klimaneutraler zu gestalten, wurden Kommunen dazu verpflichtet, die aktuelle Infrastruktur zu analysieren und alternative Versorgungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Kommunale Wärmeplanung ist nichts anderes als die Erarbeitung einer Strategie, wie die Wärmeversorgung der Zukunft ausgestaltet werden soll. Dafür werden die Kommunen folgende vier Schritte durchlaufen:

  1. Eine Bestandsanalyse, in der mithilfe der Verbrauchsdaten der Netzbetreiber, Schornsteinfeger etc. der aktuelle Wärmebedarf, die Gebäude- und Versorgungsstruktur und die CO2-Emissionen dargestellt werden. Dies kann beispielsweise anhand einer digitalen Kartierung erfolgen, in der rote Bereiche einen hohen Energiebedarf aufzeigen und grüne Bereiche einen niedrigen Energiebedarf.
  2. Eine Potenzialanalyse, in der geschaut wird, welche alternativen Energiequellen an den jeweiligen Standorten sinnvoll wären. Neben Nah- oder Fernwärmenetzen wird hier auch geprüft, ob Geothermie, Wind, Wasser, Sonne, industrielle Abwärme oder auch strombetriebene Wärmepumpen als Wärmequellen genutzt werden können.
  3. Die Aufstellung eines Zielszenarios, in dem Erzeugung und Verbräuche zusammengebracht werden und die notwendige Versorgungsstruktur abgeleitet wird. Hier wird es eher um Regionen gehen, nicht um konkrete Straßen.
  4. Die Formulierung einer konkreten Strategie, in der erste Maßnahmen definiert und schließlich umgesetzt werden können.

Die Umsetzung der Maßnahmen ist nicht Bestandteil der Kommunalen Wärmeplanung, sondern beginnt im Anschluss. Wie bei der Umsetzung einer jeden Strategie kann es nach Durchführung der ersten Maßnahmen, die umgesetzt werden, durchaus sein, dass die Planung angepasst wird und sich Folgemaßnahmen entsprechen verändern oder verschieben. Insofern ist die kommunale Wärmeplanung keine Detailplanung, welcher Energieträger wann und in welchem Straßenzug zum Einsatz kommt.

Wie geht es in unserem Landkreis weiter?

Die Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung mit der Zusammenführung von Strukturdaten aus unterschiedlichen Häusern ist komplex, daher wird die Bearbeitungszeit auf ein Jahr geschätzt. Ziel ist es, bis Ende April 2025 fertig zu sein. Tobias Thomsen ist optimistisch: „Erste Vorarbeiten sind bereits erledigt und wir haben unsere Bestandsdaten bereits zusammen. Dadurch haben wir Zeit gewonnen.“. Zwischenergebnisse werden im Verlauf des Projektes für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Die Osterholzer Stadtwerke haben Erfahrung in der Wärmeplanung

Im Rahmen unterschiedlicher Quartiersprojekte konnten die Osterholzer Stadtwerke bereits für einzelne Bereiche im Versorgungsgebiet die Wärmeplanung vorantreiben. So wurde im Quartier Mühlenberg / Baumsiedlung in Ritterhude auf Basis einer umfassenden Sanierungsberatung die Versorgung mehrerer Straßenzüge auf den Prüfstand gestellt. Ferner befinden sich weitere Quartierslösungen in bzw. kurz vor der Umsetzung.

Ganzheitliche Betrachtung

Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke freut sich auf das Projekt: „Die Zukunft der Wärme als sogenannter „schlafender Riese der Energiewende“ ist eines der zukunftsweisendsten Themen im Hause von jedem Stadtwerk. Wir freuen uns, in unseren drei Gesellschafterkommunen daran mitzuwirken. Bei unserem täglichen Handeln ist es unsere Aufgabe, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit im Einklang zu halten. Unter eben dieser Prämisse werden wir die kommunale Wärmeplanung für Osterholz-Scharmbeck, Lilienthal und Ritterhude betrachten.“.

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