Gemeinsames Ziel: Stromsperren vermeiden

 Osterholzer Stadtwerke und Behörden arbeiten gut zusammen

(Osterholz-Scharmbeck). Oberstes Ziel der Osterholzer Stadtwerke ist es, Stromsperrungen zu vermeiden. „Je früher der Kunde reagiert und auf seine finanziellen Probleme hinweist, desto größer ist die Chance, dass eine Stromsperre vermieden werden kann“, erklärt Julia Becker, Sprecherin der Osterholzer Stadtwerke. „Als regionaler Energieversorger haben die Osterholzer Stadtwerke den Vorteil, dass wir in der Nähe des Kunden und der zuständigen Behörden sind. Seit Anfang 2014 haben wir unsere gemeinsamen Bemühungen zur Vermeidung von Stromsperren immer weiter verbessert. Mit den Verwaltungen stehen wir im Sinne unserer Kunden in einem guten Austausch. Dazu gibt es hier im Landkreis gute Hilfs- und Beratungsangebote vom Jobcenter und den Schuldnerberatungen.“

Bevor sich Mitarbeiter der Osterholzer Stadtwerke auf den Weg zu den Kunden machen, bei denen aufgrund fehlender oder nicht ausreichender Zahlungen eine Energiesperre droht, wurden diese mehrfach angeschrieben und auf Lösungswege aufmerksam gemacht. Wenn der Kunde nicht angetroffen wird hinterlassen wir erneut eine Nachricht, dass der Kunde sich bei uns melden soll. Wir sind mit unseren sieben Kundenzentren in jeder Gemeinde im Landkreis Osterholz vor Ort. Wie im ländlichen Bereich üblich, lässt sich in einem persönlichen Gespräch am ehesten eine individuell für den Kunden passende Lösung finden. Die verhältnismäßig seltenen Stromsperrungen sind die Folge, wenn der Kunde auf die Gesprächsangebote nicht oder zu spät reagiert. Im Jahr 2023 gab es lediglich 40 Sperrungen bei 1.865 Sperrankündigungen (2022: 69 von 2.067). Die Sperrdauer ist in den wenigen Fällen immer unterschiedlich und abhängig von der Zahlung des Kunden. In der Regel werden die Zähler nach 1 – 2 Tagen wieder freigeschaltet. Die Zählersperren setzen wir nur in unserem Netzgebiet (Lilienthal, Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck) um. (Anmerkung: Im November und Dezember wurden aufgrund der Systemumstellung keine Sperrankündigungen verschickt und keine Sperrungen durchgeführt). Gravierende Unterschiede beim Zahlungsverhalten zwischen den Kommunen gibt es nicht.

 

Im Vergleich zu Energieversorgern in Großstädten ist die Sperrquote bei den Osterholzer Stadtwerken wesentlich niedriger ist. Ein Grund kann sein, dass sich der kurze Weg der Osterholzer Stadtwerke zu den Kunden und zu den Behörden positiv auswirkt. Alle Seiten bemühen sich intensiv zur Vermeidung von Stromsperren. Der Aufwand ist sehr hoch und der Vergleich zeigt, dass er im Sinne aller erfolgreich ist.

Bei den nicht zahlenden Kunden gibt es drei unterschiedliche Gruppen: Endverbraucher, welche auf Transferleistungen angewiesen sind („Transferleistungsempfänger“); einkommensschwache Haushalte ohne Bezug von Sozialleistungen („Geringverdiener“) und Endverbraucher, welche über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, die Energierechnung jedoch aus anderen Gründen nicht oder erst bei Sperrandrohung bezahlen.

Für die Empfänger der Transferleistungen kann das Risiko der Stromsperre am ehesten reduziert werden. Wir wissen natürlich nicht, welcher Kunde Transferleistungen bezieht. Wir weisen die Kunden aber stets darauf hin, dass sie sich als Transferleistungsempfänger unbedingt mit der Sozialbehörde oder dem Jobcenter in Verbindung setzen soll. In solchen Fällen gelingt die Vermeidung der Stromsperre durch ein gemeinsames Handeln am ehesten, wenn die Transferleistungsempfänger ihr Einverständnis zur Datenweitergabe geben und somit die Behörde und die Osterholzer Stadtwerke zusammen nach einer Lösung suchen. So ist das auf jeden Fall das Beste für alle Beteiligten. Für diese Kunden klappt die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden bereits sehr gut.

„Der Erfolg ist einzig und allein abhängig von dem ganz einfachen aktiven Mitwirken des Kunden. Wir geben dem Kunden den Hinweis und die erforderliche Zeit, dass er die Behörde über die drohende Sperre informieren kann“, erklärt Jörn Leiding, Prokurist und Leiter des Marktbereiches der Osterholzer Stadtwerke. „Dieses Verfahren hat sich bei uns sehr gut bewährt und damit gelingt uns auch die Vermeidung von zahlreichen Stromsperren. Das Motto ist einfach: Reden und Handeln!“

Während ortsfremde Energieanbieter ausbleibende Zahlungen leicht für eine kurzfristige Kündigung nutzen, setzen die Osterholzer Stadtwerke im Zuge der Grundversorgung die Versorgung fort. Der durch Sperrandrohungen und Sperrungen entstehende Aufwand wird durch die Kostenpauschalen nur zu einem geringen Teil und beim Wegzug des Kunden teilweise gar nicht gedeckt.

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